Stiftung Haus Pius XII – Kinder und Jugendheim in Zehlendorf

  Bereits vor nahezu 70 Jahren, im Jahr 1949, gründete der aus der Nähe von Verona stammende italienische Geistliche Don Luigi Fraccari (1909-2000) in der Zehlendorfer Sophie-Charlotte-Str. 31 eine gemeinnützige und mildtätige Stiftung.

Zunächst kümmerte sich Don Luigi Fraccari um die internierten, kranken und verletzten Italiener und wurde rechte Hand des päpstlichen Nuntius Orsenigo. 1945 wurde Don Luigi mit der Seelsorge für die Italiener im russisch besetzten Teil der Stadt beauftragt und richtete zudem im Westteil der Stadt, in Berlin-Wilmersdorf, eine Betreuungsstelle ein. Er war der einzige offiziell in Deutschland verbliebene italienische Priester. Als Generaldelegierter des italienischen Roten Kreuzes, bei den Amerikanern in Frankfurt am Main akkreditiert, war es zu der Zeit auch die einzige anerkannte italienische „Behörde“ in Berlin.

Don Luigi Fraccari kümmerte sich aber nicht nur um die Überlebenden, sondern auch um die Verstorbenen. So sorgte er dafür, dass verstreut begrabene Kriegsgefallene, verstorbene Internierte und von den Nazis ermordete Zwangsarbeiter 1953 auf einen italienischen Ehrenfriedhof umgebettet wurden. Der „cimitero militare italiano“ auf dem Zehlendorfer Waldfriedhof an der Potsdamer Chaussee ist so auf 18.000 Quadratmetern für 1.177 Kriegstote zur letzten Ruhestätte geworden.

Im Laufe seiner Arbeit hatte Fraccari aufgrund der Notwendigkeit die Idee entwickelt, ein „casa rifugio“, ein Zufluchtshaus für bedürftige italienische Waisenkinder, für Alte und Alleinstehende zu gründen. Da es ihm für das Vorhaben am nötigen Geld fehlte, wandte er sich an Papst Pius XII. und erhielt in einer Privataudienz von diesem das nötige finanzielle Startkapital für sein Vorhaben.

Aus Dankbarkeit gegenüber Papst Pius XII., der mit dieser großzügigen Anschubfinanzierung überhaupt erst den Start der Einrichtung ermöglicht hatte, erinnert der Name der Stiftung und eine Büste des Papstes an den Wohltäter. Viele ältere Menschen der italienischen Kolonie Berlins und der DDR, besonders aber auch elternlose Kinder, fanden in der 1910 als „Jagdhaus im Grunewald“ erbauten Villa zeitweilig eine Heimat. Für einige Zeit war hier mit dem Sitz der Katholischen Italienischen Mission auch das Zentrum der Italienerseelsorge Berlins.

Auch heute noch bietet die Stiftung Haus Pius XII Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 0 – 18 Jahren, die vorübergehend oder dauerhaft nicht in ihren Familien leben können, eine Heimat. Die Stiftung ist korporatives Mitglied im Caritasverband für das Erzbistum Berlin e.V. und nicht zu verwechseln mit der sog. Piusbruderschaft; welche auf Papst Pius X zurückgeht!

Die Belegung dieser stationären Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung in Berlin-Zehlendorf erfolgt über die Jugendämter in Berlin sowie im Umland. In verschiedenen Wohnformen (Familienwohngruppe, Wohngemeinschaft, Betreutes Einzelwohnen, Kinderschutz) helfen die pädagogischen Fachkräfte, den Kindern und Jugendlichen Entwicklungschancen für ihre Zukunft zu vermitteln, ihren Alltag zu gestalten und das Leben gelingen zu lassen. Eine innewohnende Pädagogenfamilie prägt darüber hinaus das Zusammenleben im Heim wie in einer großen Familie.

Neugierig geworden? Kommen Sie doch einfach mal vorbei und vereinbaren Sie einen Besuchstermin, damit Sie uns näher kennen lernen. Oder Sie kommen am Freitag, den 07. Dezember 2018 um 18:00 Uhr zum lebendigen Adventskalender?

Stiftung Haus Pius XII,
Sophie-Charlotte Straße 31, 14169 Berlin-Zehlendorf, Tel.: 030 – 81 81 85-23
www.stiftung-haus-pius.de,