Die RKJW hat in diesem Jahr trotz aller Widrigkeiten stattgefunden!!!!

Ende August traf sich das RKJW-Team und beschloss, in diesem Jahr  unsere meist über 80 Kinder und Jugendlichen in zwei Gruppen zu teilen. 30 Kinder (1.-6. Klasse) wollten in den Räumen von St. Otto eine RKW durchführen. Da das aktuelle Thema ins Jahr 2021 verschoben wurde, beschlossen wir, uns wie schon 2015 noch einmal mit Don Bosco zu beschäftigen, da unsere Großpfarrei ab Januar so heißen soll. 

17 Jugendliche wollten wie gewohnt nach Zinnowitz fahren (RJW). Aber auch dieses coronabedingte Ausweichprogramm musste immer und immer wieder modifiziert werden. Lesen Sie, was am Ende dabei herausgekommen ist:

RKW

Die 30 RKW Kinder wurden in drei 10er Gruppen eingeteilt. 

Am 1.Tag trafen sich die 5. und 6. Klässler und erlebten einen Tag wie ihn Johannes Bosco mit seinen in Turin zusammengesammelten, verwahrlosten Jungs auch hätte verbringen können. 

Er hatte keine Räume, wir sollten nicht in geschlossenen Räumen sein.
Er übte mit seinen Jungs das Singen, wir sangen unter der großen Eiche. Natürlich den Kanon: „Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen.“ Haben wir am Ende übrigens dreistimmig hinbekommen.
Don Bosco fand schließlich über die Gräfin Julia sein erstes Oratorium: zwei Räume, mit einem kleinen Altar, einfachen Bänken und einem Kohlebecken. Wir fanden eine Jurte, statteten sie gemeinsam mit den Kindern mit einer Feuerschale und Holzklötzen zum Sitzen aus. Gefroren haben wir kein bisschen.
Er lernte mit seinen Jungs, wir erzählten unseren Kindern Geschichten von Don Bosco. U.a. dass er einen Berufungstraum hatte. Die Kinder erstellten Collagen, die zeigen, was die Kinder in der Zukunft machen wollen. 
Er brachte ihnen bei, dreimal am Tag die Gottesmutter zu grüßen. Wir haben den Kindern ein neues Angelusgebet gegeben. In Zeiten wie diesen, in denen große Menschengruppen nicht erlaubt sind, suchen wir nach neuen Wegen, uns miteinander zu verbinden. Die Kinder haben das Gebet in ihren Hosentaschen. Es liegt auch in unserer Kirche aus. 
Er lehrte sie tischlern, wir bauten mit ihnen aus Euro-Paletten 2 Bänke. Schön verziert, aber noch ungeölt stehen sie im Pfarrgarten und laden zum Verweilen ein. Ein Dankeschön an Kilian.
Er brachte ihnen Kunststückchen bei. Bei uns machten das die Teamer, wir danken Johanna, Henriette und Claudius.

Am 2. Tag trafen sich die Dritt- und Viertklässler. Von den Inhalten war es ähnlich wie am 1. Tag, nur passend für dieses Alter und mit mehr Rauch in der Jurte. An einer Schnur hatten die Älteren ihre „Mitgliedsabzeichen“ vom Club der Fröhlichen hinterlassen. Diesen hatte Don Bosco während seiner Schulzeit gegründet. Der Club machte es sich zur Aufgabe, Glauben mit ansteckender Freude zu leben und zu vertiefen. Sie unternahmen Ausflüge, veranstalteten Wettkämpfe und besuchten Gottesdienste und Vorträge. Wir erzählten den Kindern davon und sie wollten auch dazu gehören. Die Abzeichen mit ihren Namen haben auch diese Kinder in der Jurte an der Schnur hinterlassen. So konnten die Kinder, obwohl sie sich nicht als große Gruppe treffen konnten, sehen, dass sie zu einer größeren Gemeinschaft gehören. 
Mit Begeisterung sangen sie RKW-Lieder aus den letzten Jahren. Die Zukunftsträume der Mittleren wurden abgefüllt in schöne Gläser. An den Bänken wurde weiter fleißig geschliffen. Über die Geschicklichkeit der Kinder bei den Zirkuskunststücken haben wir gestaunt, vor allem, wie ausdauernd sie geübt haben.

Am 3.Tag waren die Jüngsten da. Das Wetter war perfekt, um nachzuempfinden, wie es den verwahrlosten Jungs in Turin ging. Frierend und vereinzelt hockten die Kinder im Garten und wurden vom fröhlich pfeifenden Don Bosco eingesammelt. Dann entdeckten sie Post auf einem Baum: Ein Bild von Giovanni Bosco als Kind. Später führte Don Bosco seine Kinder in die Kirche und lehrte sie das Kreuzzeichen (das konnten unsere Kinder natürlich schon) und eine Kniebeuge. Nach fröhlichem Morgenlied und Spatzengepfeife gingen wir in die Jurte, die ja schon ziemlich gut eingerichtet war. Mit etwas Mühe bekamen wir auch das Feuer an und lauschten den Geschichten über Giovanni Bosco. Er war ein vielseitig begabter Mensch. Konnte neben anderen Kunststückchen einen Salto auf dem Seil, las viel, arbeitete als Konditor und Kellner, konnte Schuhe reparieren und Sachen flicken, Fußball spielen, kannte die Arbeiten auf dem Feld und mit Tieren, war ein begabter Lehrer und bildete aus seinem Haufen Jungs einen anständigen Chor. Die gemalten Bilder hängen zur Zeit im Gemeindehaus von St.Otto.

Das Mittagessen gab es aus dem Hordentopf über dem Feuer!!

Wie Don Boscos Jungs haben die Kinder ein Handwerk „erlernt“. Diesmal wurde gebrannt und gewebt: Matten für die Bänke. Danach war gerade noch Zeit einen Tanz zu erlernen, und es wurden Kunststückchen ausprobiert. Damit wollten sie gar nicht aufhören.

Übrigens, als alle weg waren, kamen die Jugendlichen der RJW und schauten sich interessiert an, was die Kleinen so gemacht haben.

Am 4. Tag machten wir eine Fahrradtour durch unsere neue Großpfarrei.

St. Michael: Start mit fröhlichem RKW- und Don Bosco typischem Morgengebet und anschließender Stilleübung: Nur, wenn ich wirklich still werde, kann ich Gott hören.
12 Apostel: Wir spielten ein Spiel nach einem Traum Don Boscos, in dem er von der Verwandlung wilder Tiere in brave Lämmer träumte. Er verstand ihn als Aufforderung, in jedem Menschen den guten Kern zu sehen. In der Kirche warteten wir auf die Glocken und beteten den Neuen Angelus.
Herz Jesu: Hier waren Mut und Teamgeist gefragt. Die in der ganzen Kirche verteilten Kinder (super coronagerecht) leiteten nur mit Worten ein „blindes“ Kind durch die Kirche.
St. Annen: Wie Don Bosco lagerten wir auf der Wiese vor der Kirche und aßen Nudeln mit Tomatensoße. Nur dass wir keine Miete für die Wiese bezahlen und auch nicht um das Essen betteln mussten. In der Kirche suchten sich die Kinder einen Platz, an dem sie sich wohl fühlten. Altarraum, Priestersitz und Taufstein waren sehr beliebt.
Heilige Familie: Dort musste extrem viel gerätselt werden und alles hatte mit Don Bosco zu tun. Die Kinder wussten inzwischen eine ganze Menge. Dadurch wurden auch die letzten Puzzleteile, die ja in allen fünf Kirchen versteckt waren, gefunden. Sie ergaben ein Bild unseres neuen Namenspatrons. Auf dessen Rückseite war dann noch die Lage des Schatzes beschrieben. Von diesem hat jedes Kind einen Teil, einen Edelstein, mitbekommen. „Kinder sind wie Edelsteine, die auf der Straße liegen. Man muss sie nur aufheben, dann fangen sie an zu leuchten.“ 

Ganz am Ende gab es noch ein gesungenes „Dona nobis pacem“, bei dem die Kinder nach diesem vollen Tag noch einmal ganz ruhig und still wurden.

Wir danken Charlotte Lendlein und Johanna Isele, die sich diese wunderbaren Spiele, Rätseleien und Suchaktionen ausgedacht haben.

Der 5. Tag stand unter dem Motto: „………..Gutes tun und ….“ Mit viel Gesang und guter Laune marschierten wir zu den Grüber-Häusern. Die Einwohner warteten auf ihren Balkons und an den Fenstern. Die Kinder konnten so viel zeigen, dass wir beide „Vorstellungen“ mit unterschiedlichen Kunststückchen gestalten konnten. Feuer spucken, eine lange Radschlaglinie, Seilspringen zu viert, jonglieren, Hula Hoop …… Und das Singen erst! So ein Kinderchor mit 30 Sängern, da ist ein dreistimmiger Kanon kein Problem. 

Anschließend haben wir die Hälfte des Grundstücks von Laub und Kastanien befreit. Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie glücklich Kinder beim Arbeiten sein können. 

Am Ende war noch Zeit für eine Abschlussrunde im Garten und in der Kirche. Wir haben symbolisch mal den St. Otto hinter Johannes Don Bosco versteckt.

Abschlussgottesdienst:

Der Abschlussgottesdienst fand im Garten von St. Otto statt. Die Jugendlichen machten unter der Leitung von Henriette Musik, und die Kinder waren an vielen Stellen aktiv am Geschehen beteiligt:

ein selbst erarbeitetes Gespräch mit Gott, ein bewegtes Halleluja, eigene Fürbitten und Dankgebet.

Auch an der Predigt waren sie beteiligt. Für die beiden Erstkommunionkinder war es hoffentlich ein unvergesslicher Gottesdienst. Wie oft kommt es vor, dass mitten im Gottesdienst jongliert, Rad geschlagen und mit HulaHoop Reifen Geige gespielt wird.?  

 

Ob sich in unserer Gemeinde die Tradition des Angelusgebetes erneuern wird?