Lange Nacht der Religionen 11. Juni 2022 - Jazz meets Mystic

Die Aufnahme in St. Otto

„Jazz meets Mystic“ am 11. 06. 2022, 19:00 Uhr
„Sei das Licht in der Dunkelheit! Gebt einander Kraft und Halt.“

 

So lautete das Motto der diesjährigen Langen Nacht der Religionen.
Daran beteiligten wir uns auch in diesem Jahr in St. Otto mit dem kontemplativen Konzert „Jazz Meets Mystic“. Dem Motto der Langen Nacht der Religionen entsprechend stand aber diesmal nicht die Eucharistie im Vordergrund, sondern die Osterkerze, die für uns das Licht des auferstandenen Christus symbolisiert. Wer Christus wirklich ist und inwiefern er für uns gegenwärtig ist, erkennen wir im Licht des Heiligen Geistes.
Dies kam auch im pfingstlichen Lichtgesang zum Ausdruck, der dem Exultet der Osternacht sehr ähnlich ist.
Auch die Gesänge der Choralschola befassten sich mit den Themen „Licht“ und „Heiliger Geist“.
Als Jazzmusiker konnten wir in diesem Jahr außer dem Trompeter Gabriel Rosenbach, der hier in der Gemeinde aufgewachsen ist, noch den Jazzpianisten Jakob Reisener gewinnen. Da sein Vater Kirchenmusiker ist, kam er früh in Berührung mit der Orgel- und Kirchenmusik. Er spielte an der 1967 im Stil der Orgelbewegung des 20. Jahrhunderts errichteten Klais-Orgel von St. Otto.

Und es war ein Wunder, welche Klänge diese beiden Musiker aus ihren Instrumenten hervorzauberten. Man hätte nicht gedacht, dass das unsere Orgel ist und dass so eine Trompete klingen kann. Und wo ist eigentlich die Grenze zwischen beiden?
Eine ganz neue Klangwelt entstand, als sich diese Improvisationen mit den uralten Gesängen der Choralschola mischten.
Wenn man dann als Sängerin mit ihnen zusammen singen darf, ist das die Freude pur.

 

Und das war unser Programm:

Jazzimprovisation (Trompete und Orgel))
Introitus „Caritas Dei“(Choralschola)
Lichtgesang (Liturgie)
Jazzimprovisation (Trompete und Orgel)
Veni sancte Spiritus (Choralschola, Orgel, Lesung, Trompete)
Duo Seraphim clamabant (Choralschola)
Jazzimprovisation (Trompete und Orgel)
Alle psallite cum luya (Choralschola)
Jazzimprovisation (Trompete und Orgel)
Veni sancte Spiritus (Choralschola, Orgel, Liturgiegesang und Trompete)
Schussgebet, Segen
Pfingstsequenz (Choralschola, Trompete und Orgel)

 

Die Ausführenden waren:
Jakob Reisener, Orgel
Gabriel Rosenbach, Trompete
Natascha Sasserath-Alberti, Text-Lesung
Ute Rosenbach, Liturgiegesang
Choralschola Herz Jesu/St. Otto
Johannes Kaufhold, Leitung der Choralschola

 

Wir danken dem Verein der Freunde und Förderer von St. Otto für die Unterstützung.

Ute Rosenbach

Das Programm 

Jazzimprovisation (Trompete und Orgel))
Introitus „Caritas Dei“(Choralschola)
Die Liebe Gottes, ausgegossen wurde sie in unsere Herzen, Halleluja,
durch den Heiligen Geist, der in uns innewohnt.
Lichtgesang (Liturgie)
Jazzimprovisation (Trompete und Orgel)
Veni sancte Spiritus (Taizé) (Choralschola, Orgel, Lesung, Trompete)
Duo Seraphim clamabant (Choralschola)
Zwei Seraphim riefen einander zu:
„Heilig, heilig, heilig
ist der Herr, Gott der Heerscharen.
Erfüllt ist die ganze Erde von seinem Ruhm.“
Drei sind es, die Zeugnis im Himmel geben:
Vater, Wort und Heiliger Geist
und diese drei sind eins.
Heilig, heilig, heilig
ist der Herr, Gott der Heerscharen.
Erfüllt ist die ganze Erde von seinem Ruhm.
Jazzimprovisation (Trompete und Orgel)
Alle psallite cum luya (Choralschola)
Jazzimprovisation (Trompete und Orgel)
Veni sancte Spiritus (Choralschola, Gemeinde, Orgel, Liturgiegesang und Trompete)
Komm, heiliger Geist, lass den Glanz deiner Herrlichkeit vom Himmel erstrahlen.
Komm, Vater der Armen, komm, Ursprung aller Gaben, komm, Licht der Herzen.
Du vollkommener Tröster, du wunderbare Frische, Frieden lässt du in unserem Herzen wohnen.
Im Leid bist du Erholung, in der Prüfung Kraft, in der Traurigkeit Trost.
Wohltätiges Licht, durchdringe die Tiefen unserer Herzen, denn wir sind dir treu.
Ohne deine Gegenwart gibt es im Menschen nichts, nichts, was lauter ist.
Tilge du unsere Sünden, tränke unsere Wüsten, heile unsere Wunden.
Beuge unsere Starrheit, entzünde unsere Lauheit, kläre unsre Verwirrung.
Schenke alle deine Gaben denen, die auf dich vertrauen und dich gläubig empfangen.
Lass sie wachsen in dir und deines Heils Vollendung schaun, schenke ihnen die Freude, die bleibt.
Sclussgebet, Segen
Pfingstsequenz Choralschola, Trompete und Orgel

Die Künstler

Jakob Reisener (*1997), Orgel, wuchs in einer norddeutschen MusikerInnenfamilie auf und spielte zunächst Geige, kurz darauf kam auch das Klavier dazu. Da sein Vater Kantor ist, kam er früh in Berührung mit Kirchen- und Chormusik, spielte aber auch in Orchestern und Kammermusikensembles. 

Irgendwann entdeckte er den Jazz für sich und er beschloss, Jazzpianist zu werden. Mittlerweile studiert er im letzten Jahr am Jazzinstitut Berlin (u.a. bei Wolfgang Köhler, SooJin Anjou, Marc Muellbauer, Heinrich Köbberling).

Seine aktuellen Projekte umfassen Jazz, frei improvisierte Musik, Pop und Zusammenarbeit mit TänzerInnen.

Gabriel Rosenbach (*1996), Trompete, wuchs in der Gemeinde St.Otto auf. Mit drei Jahren erhielt er Unterricht in Klavier und Gehörbildung bei seiner Mutter, bis er mit sechs Jahren die Trompete zu seinem Instrument machte. Er spielte in zahlreichen klassischen Orchestern und Jazzensembles, z.B. im Bundesjazzorchester. In Dresden studierte er Jazztrompete bei Malte Burba und Sebastian Studnitzky. Nach seinem Bacherlorabschluss setzte er seine Studien für den Masterabschluss in Mainz fort. Jetzt lebt er in Berlin und ist als freischaffender Jazzmusiker und Trompetenlehrer tätig.

Ute Rosenbach, Liturgiegesang, ist Lehrerin, Kirchenmusikerin und Gottesdienstbeauftragte.

Natascha Sasserath-Alberti, Lesung, ist Juristin und Gottesdienstbeauftragte.

Die Choralschola Herz Jesu gestaltet regelmäßig lateinische Gottesdienste in Herz Jesu-.

Johannes Kaufhold, Leitung der Choralschola, ist Pfarreikirchenmusiker in unserer Pfarrei Johannes Bosco, Berlin, und Gesangspädagoge.

Die Orgel

Das zweimanualige Instrument mit Pedal wurde 1957 von der Firma Klais aus Bonn erbaut.
Es weist eine neobarocke Disposition mit Prinzipalchor, einem Soloregister, zwei Klangkronen und zwei Zungenregistern auf.
Die dem Stil der Orgelbewegung des 20. Jahrhunderts entsprechende Schärfe im Klang wird dadurch hervorgerufen, dass die übliche Basis eines 8-Fuß-Prinzipals im Hauptwerk durch Rohrflöte und Gambe ersetzt wird und dadurch, dass die Aliquoten durch zusätzliche der natürlichen Obertonreihe fremde Stimmen ergänzt werden.