Kleine Chronik von St. Otto
Daten aus dem Leben einer noch jungen Gemeinde
St. Otto ist eine noch relativ junge Gemeinde, eine Nachkriegsgründung. Ihre Vorgeschichte reicht jedoch weit zurück. Schon vor dem 1.Weltkrieg gab es in der Muttergemeinde Herz-Jesu erste Pläne, den Gläubigen südlich der Wannseebahn ein eigenes Gotteshaus zu errichten. 1929 wurden schließlich mehrere Äcker in der „Heimat“ als Kirchengrundstücke erworben. Aber die Nazizeit verhinderte vorerst den Bau einer Kirche. Die Grundstücke wurden parzelliert und an Kleingärtner verpachtet.
Nach Ende des 2.Weltkrieges wuchs die Bevölkerungszahl in Zehlendorf-Süd stark an. Ein Kirchenneubau wurde deshalb immer dringlicher.
24. April 1955 |
Feierliche Konsekration durch Bischof Wilhelm Weskamm. Die nach dem Entwurf von Prof. Dr.-ing. Karl Josef Erbs erbaute Kirche wird einem unserer beiden Bistumspatrone, dem hl. Otto, geweiht. Erster Pfarrer wird Georg Fulge, bis dahin Kaplan von Herz-Jesu, Berlin-Zehlendorf. |
Juli 1957 |
Erwerb des Grundstücks Heimat 66. |
Mai 1958 |
Weihe der vier Kirchenglocken, gegossen von der Firma Rudolf Perner, Passau. |
Februar 1959 |
Bischof Julius Kardinal Döpfner beruft Bruno Piotrowski, Kaplan an der Rosenkranz-Basilika in Steglitz, zum Pfarrer von St. Otto. |
April 1959 |
Die bisherige Kuratiegemeinde St. Otto wird zur Pfarrei erhoben. Wahl des ersten Kirchenvorstandes. |
November 1960 |
Die Kindertagesstätte von St. Otto wird eröffnet. Sie hat 30 Plätze im Kindergarten und 20 im Hort. |
Mai 1962 |
Der Pfarrer zieht von der Leuchtenburgstraße 35 in das neuerbaute Pfarrhaus in der Heimat 66, direkt gegenüber der Kirche. |
November 1962 |
St. Otto erhält 14 neue Kreuzwegtafeln: Bronzeplatten auf Holz. Der Künstler, Hans Schrott-Fichtl, ist Mitglied der Pfarrgemeinde. |
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Erinnerungen an damals: Frau Skolud erzählt: Die Straße „Heimat“ war ein Sandweg, auf dem jetzigen Grundstück wurden Kartoffeln angepflanzt. Bei Regen war es ein richtiger Matsch. Unsere damalige Kirche war die „Herz-Jesu-Kirche“. Das war ein weiter Fußweg oder man konnte mit dem Bus „T“ dorthin fahren. Frau Cudok ergänzt: Meistens sind wir gelaufen, um die 10 Pfg. Fahrgeld (Preis für Arbeitslose) zu sparen. Oftmals gingen wir gemeinsam mit den Familien Böhnisch und Kurzawa. Da wurde uns der Weg nicht lang, denn Herr Böhnisch hatte immer ein paar nette Anekdoten oder Witze parat. Trotzdem waren wir natürlich alle sehr froh, als es hieß, daß eine Kirche in der „Heimat“ gebaut werden sollte. Auf unseren Spaziergängen haben wir das Fortschreiten des Kirchbaus mit Freuden begleitet. Die Weihe der Kirche war ein großer Freudentag. Wir können uns noch gut daran erinnern, daß die Kirche bis auf den letzten Stehplatz gefüllt war. Bänke gab es damals noch nicht, ebensowenig wir eine Orgel. Familie Sablinski stellte ersatzweise ihr Harmonium zur Verfügung. Frau Schmidt erinnert sich: Pfarrer Fulge wohnte in der Leuchtenburgstraße zur Miete. Dort fanden auch der Beicht- und Kommunionunterricht statt, denn Pfarr- und Gemeindehaus wurden erst später dazugebaut. Der Pfarrer mußte bei Regenwetter hohe Stiefel tragen, damit er auf dem Weg zur Kirche nicht im Modder stecken blieb. |
Juli 1964 |
Pater Fabian Schmidt O.S.B. feiert seine Primiz in St. Otto. Das ist die erste Primiz in unserer Kirche. |
Juni 1967 |
Jesuitenpater Klaus Okonek feiert in St. Otto seine Heimatprimiz. |
Februar 1968 |
St. Otto erhält eine Orgel. Sie hat 15 Register und wurde von der Firma Klais in Bonn gebaut. |
März 1969 |
Wahl des ersten Pfarrgemeinderates. „…Aufgabe des Pfarrgemeinderates ist es, in allen Fragen, die die Pfarrgemeinde betreffen, je nach Sachbereichen beratend oder beschließend mitzuwirken“ |
Juni 1970 |
Der Pfarrgemeindrat setzt sich beim Bischöflichen Ordinariat für den Bau eines Gemeindehauses ein. Pläne dafür bestehen schon seit vielen Jahren. |
Februar 1973 |
Beginn der ökumenischen Zusammenarbeit mit unserer evangelischen Nachbargemeinde Zur Heimat |
April 1974 |
Nach mehrjähriger Pause wird wieder ein neuer Kirchenchor gegründet. |
März 1976 |
Erstmals werden Gemeindemitglieder vom Bischof zu Kommunionhelfern berufen. |
April 1980 |
Große Feier des 25. Jahrestages der Weihe unserer Kirche |
März 1981 |
Gründung des „Ökumenischen Arbeitskreises“ der beiden Gemeinden St. Otto und Zur Heimat. |
Oktober 1981 |
Die Pfarrgemeinde verabschiedet sich von ihrem langjährigen Pfarrer Bruno Piotrowski, der in den verdienten Ruhestand geht. |
November 1981 |
Neuer Pfarrer von St. Otto wird Domvikar Bernhard Biskup. |
Februar 1982 |
Eltern übernehmen die Aufgabe, einmal im Monat einen eigenen Wortgottesdienst für Kinder zu gestalten. |
Juni 1982 |
Die St. Otto-Pfarrnachrichten erhalten eine neue Gestalt, sie werden umfangreicher. Sie enthalten über kalendarische Angaben hinaus Artikel zu wichtigen Gemeindeaktivitäten. |
Juni 1982 |
Eine alte Tradition lebt wieder auf: Einmal im Monat trifft sich die Gemeinde nach dem 10-Uhr-Gottesdienst zum Frühschoppen. |
Oktober 1983 |
St. Otto übernimmt die Patenschaft für eine Schulfarm des kath. Senders „Radio San Gabriel“ in Bolivien. |
August 1984 |
Der erste Pfarrer von St. Otto, Msgr. Georg Fulge, ist verstorben. |
Februar 1985 |
Installation einer Lautsprecheranlage in der Kirche. |
Juni 1985 |
Die Pfarrgemeinde St. Otto feiert ihren 30. Geburtstag. |
Oktober 1985 |
Auch der Kindergarten von St. Otto feiert Geburtstag. Er besteht 25 Jahre. |
Juni 1986 |
Dominikanerpater Martin Staszak feiert seine Primiz in St. Otto. |
September 1986 |
Kerstin Scholz beginnt ihre Tätigkeit als Gemeindereferentin. |
Januar 1987 |
Als Dank und Anerkennung lädt Pfarrer Biskup alle Helfer/innen zum Neujahrsempfang ins Gemeindehaus. Seitdem ist der Neujahrsempfang Tradition. |
Mai 1987 |
Gründung des Vereins „Freunde der Pfarrei St. Otto-Zehlendorf“. |
November 1987 |
Die Gemeinde bereitet sich intensiv auf den im Februar 1988 stattfindenden Pastoralkongreß des Westteils unseres Bistums vor. Aus einer Pfarrversammlung heraus entstehen zahlreiche Anträge. |
April 1988 |
Pfarrer Lic. Bruno Piotrowski ist verstorben. Er war von 1959 bis 1981 Pfarrer in St. Otto. |
Februar 1989 |
Umbau des Altarraumes und Renovierung der Kirche. |
April 1989 |
Gemeindefahrt nach Bamberg. Gemeindemitglieder besuchen das Grab unseres Patrons in der Michaelskirche. |
Juni 1989 |
Zum Patronatsfest nach Vollendung der Kirchenrenovierung erscheint eine 32seitige Festschrift. |
Juli 1989 |
Feierliche Altarweihe durch Weihbischof Wolfgang Weider. |
November 1989 |
Fall der Berliner Mauer. |
Januar 1990 |
Eine erfolgreiche Premiere: Sternsinger sammeln für unser Partnerprojekt in Bolivien. |
Mai 1990 |
Deutscher Katholikentag in Berlin. Über 200 auswärtige Gäste werden von unserer Gemeinde betreut. |
September 1990 |
Die ersten 18 Ministrantinnen nehmen ihren Dienst auf. |
Oktober 1990 |
Jutta Blümel wird Pastoralreferentin für das Dekanat Zehlendorf. Ihr Dienstsitz ist St. Otto. |
August 1991 |
Nach 5 jähriger Tätigkeit als Gemeindereferentin beendet Kerstin Scholz ihren Dienst in St. Otto und wechselt nach St. Ludwig. Ihre Nachfolgerin wird zum 1. September Bettina Greiser. |
November 1991 |
Die 1. Ausgabe der Kinderpfarrnachrichten erscheint. |
Mai 1992 |
In einer Umfrage entscheidet sich die Mehrzahl der Kirchenbesucher für neue Gottesdienstzeiten: um 9.00 Uhr wird der Gottesdienst mehr den Charakter eines Hochamts haben, um 10.30 Uhr sollen eher Formen gepflegt werden, die auch Kinder und Jugentliche ansprechen. |
Mai 1992 |
Bernadette Berthold übernimmt als Nachfolgerin von Barbara von Mutius die Leitung der Kindertagesstätte. |
Oktober 1992 |
Für Rollstuhlfahrer steht eine Rampe am rechten Seiteneingang der Kirche zur Verfügung. |
November 1992 |
Der Diözesanrat der Katholiken im Bistum Berlin hat auf Antrag von St. Otto und einiger anderer Gemeinden eine neue Wahlordnung für Pfarr-gemeinderäte erstellt: Auch die außerhalb des Pfarrbezirks wohnenden Gemeindemitglieder erhalten auf Antrag das aktive Wahlrecht. |
Mai 1993 |
Gemeindefahrt zu den Heiligen Stätten in Israel. |
Juni 1993 |
Matthias Brühe wird in der Hedwigs-Kathedrale von Kardinal Sterzinsky zum Priester geweiht und feiert seine Primiz in St. Otto. |
Juli 1993 |
Pfarrer Bernhard Biskup feiert sein Silbernes Priesterjubiläum. |
September 1993 |
Das neue „Liederbuch St. Otto“ erscheint. |
Dezember 1993 |
Die 100.Ausgabe der St. Otto-Pfarrnachrichten erscheint. |
April 1994 |
„Auf den Spuren des Hl. Otto“ – Gemeindefahrt nach Usedom und Greifswald. |
Juni 1994 |
Das Bistum Berlin wird zum Erzbistum ernannt. |
Oktober 1994 |
Die Gemeindereferentin Bettina Birkner (früher Greiser) verabschiedet sich aus St. Otto. Sie erwartet ihr erstes Kind. |
April 1995 |
Unser Kirchenmusiker Karl-Hans Gehr wird zum Regionalkirchenmusiker für die Region Süd unseres Erzbistums ernannt. Er hat damit die Kirchenmusik in den Dekanaten Kreuzberg, Steglitz, Tempelhof, Zehlendorf sowie Luckenwalde und Potsdam zu fördern. |
April 1995 |
Die Pfarrgemeinde St. Otto besteht seit 40 Jahren. |
September 1995 |
Eine Woche lang feiert die Gemeinde mit verschiedenen Veranstaltungen ihren 40. Geburtstag. Zu diesem Ereignis erscheint die zweite Gemeindechronik. |
November 1995 |
Erstmals besucht unser Bischof Georg Kardinal Sterzinsky St. Otto. |
April 1996 |
Unser Kirchenmusiker Karl-Hans Gehr feiert 30jähriges Dienstjubiläum. |
Juni 1996 |
Zum ersten Mal besucht ein Papst Berlin. Viele Gemeindemitglieder nehmen am Gottesdienst mit Papst Johannes Paul II. im Olympiastadion teil. |
September 1996 |
Nach 2 jähriger Vakanz ist die Stelle der Gemeindereferentin wieder besetzt. Christina Lingnau beginnt ihre Tätigkeit in St. Otto. |
Oktober 1996 |
Die neuen, erweiterten Räume des Kindergartens werden eingeweiht. |
Mai 1997 |
Der Förderverein „Freunde der Pfarrei St. Otto“ besteht seit 10 Jahren. |
Juni 1997 |
St. Otto erhält eine Video-Übertragungsanlage. Damit können Dias, Filme und Fernsehsendungen auf Großleinwand projiziert werden. |
Oktober 1998 |
Gemeindefahrt nach Rom. |
Juni 1999 |
Andreas Jaster wird in München zum Priester geweiht und feiert im Juli seine Heimatprimiz in St. Otto. |
Juli 1999 |
Nach 36 Dienstjahren als Küster in St. Otto wird Bernhard Lewicz in den „Ruhestand“ verabschiedet. Sascha Zentis wird für ein Jahr sein Nachfolger. |
September 1999 |
Nach mehrmonatigen Bauarbeiten ist die Erweiterung und Renovierung des Gemeindehauses abgeschlossen. |
Oktober 1999 |
Diakon Matthias Hergert übernimmt die Betreuung der Patienten im Behring-Krankenhaus. |
Februar 2000 |
Die 150. Ausgabe der St. Otto-Pfarrnachrichten erscheint. |
April 2000 |
Die Gemeinde St. Otto besteht seit 45 Jahren. |
Juni 2000 |
St. Otto ist mit eigener Homepage im Internet vertreten. |
Juli 2000 |
Der Kinderchor „Ottönchen“ führt das Musical „Engel“ im Pfarrgarten unter der Regie von Christina Lingnau, Bettina Klose und Karl-Hans Gehr beim Gemeindefest mit großem Erfolg auf. |
Juli 2000 |
Die Kindertagesstätte feiert mit zahlreichen Gästen ihr 40jähriges Bestehen. |
August 2000 |
Clemens Fenski wird neuer Küster und Hausmeister in St. Otto. |
Oktober 2000 |
Jutta Blümel ist seit 10 Jahren im Dekanat Zehlendorf als Pastoralreferentin tätig. |